Eine Bemerkung gleich vorweg: jeder Strand, jede Bucht, jedes Meer hat spezielle Eigenheiten. Daher gilt, dass man sich idealerweise immer vor Ort über die Gegebenheiten und mögliche Gefahren informiert. Das macht man am besten bei den Rettungsschwimmern. Sie informieren Euch gerne über die Dinge, die es im jeweiligen Gebiet zu beachten gibt. Und damit kommt auch gleich der erste Tipp: den sichersten Strandurlaub habt ihr an von Rettungsschwimmern bewachten Stränden. Daher geht am besten vor geöffneten Rettungstürmen ins Wasser. Dies hat auch den Vorteil, dass ihr einen Ort habt, an dem sich besonders Kinder orientieren können, falls sie mal am Strand unterwegs sind. „Wir liegen am Turm mit der sechs“ ist eine gute Orientierungshilfe, falls die Kleinen beim Muschelsammeln doch mal ein bisschen weitermarschieren. 
Wie schon geschrieben hat jedes Gebiet eigene Besonderheiten, grundsätzlich gilt aber, dass besonders auf Strömungen, Brandung und Wind geachtet werden sollte. Durch naturgegebene Einflüsse kann es auch immer wieder zu Veränderungen kommen. Und das häufig sehr schnell.
 Zu den Gefahren im Einzelnen:

Brandung

Die Brandung ist das aus dem Meer in Richtung Strand rollende Wasser. Im flacheren, küstennahen Bereich wird das Wasser am Meeresboden abgebremst. Dadurch „wächst“ das Wasser und wird zu einer Welle, die sich dann bricht. Faktoren, wie z.B. die Windstärke, sorgen dafür, dass die Wellenhöhe unterschiedlich sein kann. Neben der Wellenhöhe ist aber auch der Abstand zwischen den heranrollenden Wellen zu beachten. Denn je nach Gegebenheit kann die „Pause“ zwischen Wellen unterschiedlich sein, so dass z.B. nach dem überspült werden von einer Welle gleich die nächste kommt. Es bleibt dann häufig kaum Zeit zum Luft holen.

Strömung

Es gibt unterschiedliche Strömungen, die ebenfalls durch natürliche Einflüsse variieren. Als Faustregel gilt: wer in eine Strömung gerät, sollte erstmal ruhig bleiben und mit dieser schwimmen. Das mag erstmal merkwürdig klingen, ist aber meist der sichere Weg. Nicht gegen die Strömung schwimmen! 

Mehr dazu jetzt, wenn wir uns die Strömungen noch einmal im Einzelnen anschauen:

Unterströmung:
Das Wasser wird durch den Wind in Richtung Strand gedrückt. Dieses Wasser muss wieder zurück und fließt unter der Wasseroberfläche wieder zurück in Richtung offenes Meer. Diese Strömung ist häufig so stark, dass bereits im flachen Bereich Erwachsene von den Beinen gerissen werden können. Für Kinder ist es entsprechend noch gefährlicher. Wer in eine Unterströmung gerät, sollte sich mit ihr rausziehen lassen. Hinter der Brandungsgrenze dann parallel zum Strand aus dem Strömungsbereich rausschwimmen und wieder zurück zum Strand. 

Aber Achtung: Im Gegensatz zu einer Rippströmung kann eine Unterströmung sich über ein größeres Gebiet ausbreiten. 

Rippströmung:
Die Brandung sorgt dafür, dass das Wasser in Strandnähe aufgestaut wird. Dadurch entsteht ein Überdruck, gleichzeitig wird das Wasser am Rückfluss ins offene Meer gehindert. Bricht an einer Stelle das Wasser durch die Brandungszone geschieht dies in einer Art Strömungskanal. Diese Rippströmung zieht die in ihr befindliche Person sehr schnell raus ins offene Meer. Nicht dagegen anschwimmen, sondern mit der Strömung rausziehen lassen und quer, parallel zum Strand, aus ihr herausschwimmen.

Brandungsströmung:
Bedingt durch Gegebenheiten wie z.B. Wind können Wellen schräg auf die Küste treffen. Dann fließt das Wasser in der Regel nicht raus ins offene Meer, sondern in Ufernähe parallel zum Strand. Auch hier gilt: nicht gegenanschwimmen, sondern seitlich raus.